Was ist gute Literatur? Von Hans-Dieter-Gelfert
„Des vielen Büchermachens ist kein Ende…“
Und diese Aussage stammt bekanntlich nicht aus der Neuzeit, passt aber in unsere Zeit wie die Faust aufs Auge sozusagen. Was soll man nun also lesen? Was ist überhaupt gute Literatur? Dieser Frage geht das vorliegende Buch auf den Grund. Und das nicht ganz unphilosophisch! Was ist Wert, was ist Ästhetik und woran gemessen überhaupt? Die Antwort, die uns das Buch geben möchte, kann nicht ganz subjektiv sein, kann – aus der Natur der Sache – aber auch nicht vollständig objektiv sein. Allein die Betrachtungsweisen der Literatur über die Jahrhunderte hinweg, und die Darstellung in den Rubriken Gedicht, Erzählung und Drama eröffnen ein weites Feld. Stellenweise nicht ganz einfach zu lesen, aber in jedem Fall interessant und ein Thema, das uns alle angeht. Zumindest wenn Zeit für uns einen Wert hat.
Das im Jahr 2004 veröffentlichte Buch führt eine Studie an, welche besagt, dass nur 18 Prozent der Bevölkerung in Deutschland täglich lesen. In England sind es 49 Prozent! Nicht auszudenken, wie sich die Zahlen seitdem (und der größeren Ablenkung von Internet, sozialen Netzwerken, Smartphones, Whatsapp und und und geändert haben). Und auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der repräsentativ gar nicht sein kann – da ein Schreiber natürlich viele auch Schreibende oder mindestens Gern-Lesende Freunde hat – gibt es erstaunlich viele Nicht-Leser. Also nicht nur nicht täglich Nicht-Leser, die dann jeden zweiten Tag lesen, sondern noch seltenere Leser.
Da aber nicht alle Menschen von Grund auf schlecht sind und ebenso nicht alle Menschen von Grund auf nicht gerne lesen, sondern, wie eingangs nach altem Zitat erwähnt, manchmal einfach nur überfordert mit der Auswahl, bleibt eines: Sich gut beraten lassen. Kann funktionieren. In dem Buch „das Lavendelzimmer“ von Nina George verkauft ein Buchhändler in seiner literarischen Apotheke jeweils das Buch, das die Krankheit der Seele des Betreffenden lindert. Er gibt Tipps und sucht und sucht, um für jeden das Passende zu finden. Ganz so gut bin ich nicht, aber ich übe. Gerne kann man mich nach dem einen oder anderen Buch fragen. Ja, ich verleihe auch an zuverlässige Leser. Aber lieber ist es mir, wenn du mit meinem Tipp in den nächsten Buchladen gehst. Denn wenn keiner mehr Bücher kauft, wo kämen wir dann hin? Das bedürfte eigener literarischer Würdigung. Ich glaube es wäre sehr leer dort.