Kennt ihr das Geräusch, wenn der Fingernagel auf die Tafel trifft und für Sekundenaugenblicke über sie kratzt? Unangenehm, nicht wahr? Unerträglich!
Vergleichbar unerträglich ist für mich die Verwendung des falschen Deutsches. Natürlich liebe ich einen gut platzierten Genitiv, keine Frage. Doch auch die Verwendung anderer Fälle wird von mir toleriert. Schlimm, richtig schlimm finde ich hingegen einige sprachliche Verirrungen unserer Zeit.
Als Erstes wäre da die Unterscheidung von „als“ und „wie“. Nein, bitte nicht immer „wie“ und auch nicht im Zweifelsfalle für das „wie“. Denke an das Kratzen mit dem Fingernagel auf der Tafel, so hört sich das falsch eingesetzte „wie“ für mich an. Oder anders ausgedrückt, es lässt meine Fußnägel sich hochkrempeln (und wer mag schon hochgekrempelte Fußnägel?).
„Das macht Sinn“? Nein, bitte nicht! Es könnte Sinn ergeben, Sinn haben oder wie schon zu Zeiten unserer Großeltern und sprachlich wunderschön: „sinnvoll sein“.
Mein persönliches Kratzen mit dem Aluminiumlöffel auf einer Amalgamfüllung ist der mir neuerdings immer mehr auffallende Trend der Verwendung des Wortes „aber “.
-„Du bist aber groß geworden“
-„Das hat sie aber schön gemacht“
-„Das ist aber ein hübsches Kleid“.
Ihr versteht… alle diese Sätze benötigen kein „aber“. Sprachlich viel gelungener wären sie ohne diesen unsinnigen Einschub.
Statt: „Wie war nochmal ihr Name?“, „Wie ist nochmal ihr Name?“. Außer man ist sich ganz sicher, dass der Gefragte inzwischen das Zeitliche gesegnet hat. Dann wäre zumindest jedoch die Berechtigung der Frage fraglich.
Und nein, das Essen war nicht schön (schlimmstenfalls „mal was anderes“), bestenfalls schmeckte es gut. Und natürlich sollte man keinen Satz mit „und“ beginnen.